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Trauer legte sich der die Hauptstadt, und von allen Kirch- | thrmen klang Gelut, als sollte die Monarchie zu Grabe gebracht werden. Die Schotten waren bereit, mit bewaffneter j Macht die Bill zu untersttzen. Unter solchen Umstnden j konnte Wellington kein Ministerium bilden, da die bedeutend- jj sten Tories die Uebernahme verweigerten. Graf Grey kehrte I ins Ministerium zurck mit der Vollmacht, so viele Pairs zu f ernennen, als zur Erlangung der Majoritt fr die Annahme I der Bill nthig sein wrden. Der Widerstand der Tories f war gebrochen; am 4. Juni 1832 ging mit einigen Aende- j rungen die Reformbill auch im Oberhause durch und wurde i am 7. Juni vom Könige besttigt. Damit war, wie Graf f Grey selbst sagte, eine Endmaregel durchgefhrt, da die neue Volksvertretung alle knftig erforderlichen Reformen auf dem Wege des Gesetzes herbeifhren werde.
Mit dem Siege der Reformbill waren aber die Leiden i Irlands noch nicht geheilt. Hier erbte der Ha der katho- 1 lischen Bevlkerung gegen ihre protestantischen Unterdrcker von Geschlecht zu Geschlecht: die Iren konnten es nicht ver- J gessen, da der Acker, von welchem sie jetzt einen schweren J Zins erlegen muten, einst das Eigenthum ihrer Voreltern | gewesen war. Sie fhlten dies um so drckender, da der | Ackerbau unter solchen Umstnden die starke Bevlkerung der | Insel, die keine andere Erwerbsquelle kannte, nicht ausreichend I ernhrte. Die schreiendste Ungerechtigkeit aber war, da die J englische Staatskirche allmhlich alles katholische Kirchengut 1 an sich gerissen und zu ihren Zwecken verwendet hatte. Da- ; bei blieb es jedoch nicht. Die katholische Bevlkerung war zur Unterhaltung der protestantischen Kirchen- und Psarr- j gebude verpflichtet, mute den protestantischen Pfarrern den Zehnten und bei Taufen, Hochzeiten und Begrbnissen die Gebhren zahlen. Whrend die Iren also zur Unterhaltung?! einer fremden Kirche beitragen muten, hatten sie auerdem noch ihre eigene Kirche und Geistlichkeit zu erhalten. Die | irischen Zustnde nahmen mehrere Jahre lang die Thtigkeit | der englischen Minister in Anspruch, indem die Whigs auf Mittel zur Erleichterung der Iren ausgingen, die Tories ihr | protestantisches Uebergewicht zu behaupten suchten. O'connell stiftete schon vor Einbringung der Reformbill einen Verein,
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Ministeriums (le systeme deplorable) aufs Furchtbarste zu geieln, und der Minister sah sich endlich zur Abdankung genthigt.
An seine Stelle trat am 4. Januar 1828 das Ministerium Martignac. Die Presse erhielt eine freiere Bewegung, die Wahlen wurden vor Umtrieben gesichert, und die kirchlichen von Jesuiten geleiteten Schulen ausgehoben. Martignac legte der Kammer zwei Gesetze vor, ein Municipal- und ein De-Partementalgesetz. Das erstere betraf die Gemeindeverwaltung und enthielt wesentlich folgende Bestimmungen: in jeder Gemeinde sollte dem von der Regierung zu ernennenden Maire ein Gemeinderath beigegeben werden, den eine aus den hchstbesteuerten und angesehenen Brgern bestehende Versamm-lung whlen wrde, und dieser sollte mit dem Maire die Gemeindeangelegenheiten selbststndig verwalten. Das De-partementsgesetz verordnete, da die Mitglieder der Arron-dissements- und der Departementalrthe, die bisher von der Regierung ernannt worden waren, knftighin gewhlt werden sollten und zwar die Arrondissementsrthe von den Cantons-Versammlungen (d. h. den Hchstbesteuerten des Cantons oder Unterbezirks), die Departementalrthe von der Arrondissements-Versammlung (d. h. den Hchstbesteuerten des Arrondissement). Beide Gesetze sollten auf die Selbstverwaltung der Gemeinden und Departements hinarbeiten und wren, indem sie die Thtigkeit auf das unmittelbar Nchste und leichter zu Ueber-sehende richteten, eine treffliche Uebungsschule fr richtige Ausbildung des politischen Urtheils und Ausbung politischer Rechte gewesen, und nur in solchen Gesetzen konnte, wenn irgendwo, die Rettung Frankreichs gesucht werden. Die Libe-ralen waren indessen mit den gemachten Vorlagen nicht zufrieden und suchten sie im demokratischen Sinne umzugestalten, woraus endlich der König die Zurckziehung beider Gesetzentwrfe befahl (7. April 1829). Da nun die der liberalen Partei gemachten Zugestndnisse, vom König mit Widerwillen zu-gelassen, diese zu stets weiterem Vorgehen reizte, so entlie Karl X. Martignac, der zuletzt alle Parteien gegen sich hatte (8. Aug. 1829).
Fürst Julius von Polignac ward Prsident des neuen Ministeriums, das der ultra-royalistischen Richtung angehrte.
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Extrahierte Personennamen: Martignac Karl_X Karl Martignac Julius_von_Polignac
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hatte als Haupt des wlfischen Hauses die Vormundschaft der die Prinzen und die einstweilige Regierung des Herzog-thums Braunschweig bernommen. Die frh hervortretenden blen Seiten im Charakter des Herzogs Karl, wie Hang zur Willkr, Leichtsinn und Gleichgltigkeit gegen die Meinung Anderer, waren Ursache, da ihm die Regierung seines Landes erst im Jahr 1823 und auch da nur unter der Bedingung bergeben wurde, an den bestehenden Einrichtungen während der ersten Jahre keine Abnderung treffen zu wollen. Bald sollten die Hoffnungen seines Volkes, das ihn mit Liebe empfing, getuscht werden. Er kehrte sich an keine Gesetze und Einrichtungen, behandelte verdienstvolle Männer mit schnder Geringschtzung und legte in allen seinen Handlungen einen schrankenlosen Hang zu Ungerechtigkeit und Willkr dar. Er erhhte die Steuern ohne Zustimmung der Stnde, die er gar nicht einberief, stie die Erkenntnisse der Gerichte um, hielt die Besoldung ihm miflliger Beamten zurck und bot die Staatsgter zum Verkaufe aus. Er verfolgte die während seiner Minderjhrigkeit mit der Landesverwaltung beauftragten Beamten und forderte den hannoverschen Minister Grafen von Mnster, der an der Spitze der Regierung gestanden, sogar zum Zweikampfe heraus. Er brachte zuletzt alle Klassen seiner Unterthanen gegen sich auf.
Im Jahre 1830 hatte der Herzog eine Reise nach Paris unternommen und war dort von der Julirevolution berrascht worden. Voll Entsetzen eilte er nach Hause, indem er an Karl X. den Mangel an Zwangsmaregeln tadelte und er-klrte, da er vorkommenden Falles ganz anders auftreten wrde. Da er seine Willkrherrschaft'fortsetzte, so verlangte eine Brgerdeputation Abstellung der Beschwerden und Berufung der Stnde. Darauf hin lie der Herzog he Wachen verdoppeln und vor der Kaserne 16 Kanonen auffahren. Da brach am Abend des 7. September 1830 ein Aufstand aus, wobei sein Schlo bis auf die Mauern nieder-brannte, und er selbst, auch von seinem Militr verlassen, zur Flucht gezwungen wurde. Von London zurckgewiesen, begab sich der Herzog nach Frankfurt a. M., von wo aus er den Brauns^weigern, wenn sie unter seine Herrschaft zurck-kehren wollten, Abstellung der Beschwerden, Volksvertretung
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_X Karl
Extrahierte Ortsnamen: Paris London Frankfurt_a._M.
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finden. Die ersten Unruhen entstanden in Kassel in Folge einer Brodtheuerung (6. Sept. 1830), nahmen aber bald einen politischen Charakter an. In Kassel bewaffnete sich die Brgerschaft, und die Aufregung theilte sich dem ganzen Lande mit. Auf das Militr konnte sich der Kurfürst nicht unbedingt verlassen. Am 15. September ward er zu dem Versprechen genthigt, die Landstnde einzuberufen, was er nie gethan hatte. Eine neue Verfassung, die einen bedeutenden Fortschritt bildete, ward entworfen, und am 5. Januar 1831 die Verfassungsurkunde vom Kurfrsten unterzeichnet. Dieser zufolge gab es seitdem eine Stndeversammlung, welcher Theil-nhme an der Gesetzgebung, der Steuerbewilligung und an der Verwaltung der Staatseinnahmen zugesichert ward. Die Presse war, mit einigen Beschrnkungen in der Ausbung, fr frei erkannt. Da der Kurfürst sich an die Schmlerung seiner Gewalt nicht gewhnen konnte, und ein Versuch, die Grfin Reichenbach nach Kassel kommen zu lassen, beinahe einen Ausstand hervorrief, so verlie er seine Residenz und ging nach Hanau und von da nach Frankfurt a. M., um mit der Reichen-bach ungestrt leben zu knnen. Seinen Sohn, den Kurprinzen Friedrich Wilhelm, ernannte er (Septbr. 1831) zum Mitregenten, da er nach der Verfassung sein Land von einem fremden Gebiete aus nicht regieren durfte, und dieser ber-nahm von jetzt an allein die Regierung.
Im Knigreich Sachsen war es nicht die Unzufriedenheit mit den Sitten und dem Wandel der regierenden Personen, was den Ausbruch von Unruhen hervorrief, sondern der Verfall der ffentlichen Zustnde. Das Gerichtsverfahren war schleppend und verworren. Die Städte standen unter sich selbst ergnzenden Magistraten, die nach oben hin eine sehr unvollstndige, nach unten hin gar keine Rechenschaft ablegten. Die meist adeligen Besitzer der Rittergter besaen Vorrechte, welche das Landvolk in tiefster Abhngigkeit von ihnen erhielten. Die Willkr der Polizei gegen die unteren Klassen war grenzenlos. Die Strenge der Censur beeintrch-tigte den Leipziger Buchhandel, eine der vornehmsten Erwerbs-quellen des Landes. Die Industrie war durch hohe Abgaben niedergehalten und die Steuern drckten durch ungleiche Verkeilung den durch den groen Krieg schon ohnedies her-
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wobei die am Fenster lauschende Gemahlin des Fürsten tdt-lich getroffen wurde. Einige Kanonenschsse reichten hin, die Aufstndischen zu unterwerfen, und der Slavencongre ver-schwand ohne jede Spur seines Daseins.
Am 22. Juni fand zu Wien die Erffnung der con-stituirenden Versammlung statt. Das Ministerium hatte in dem Reichstage keine Partei und war ohne Einflu auf den-selben. Die Rckkehr des Kaisers am 12. August trug Nichts zur Beruhigung der Gemther bei. Die Stockung des Ver-kehrs hatte eine Schreckensherrschaft der brodlosen Arbeiter zur Folge, die von der akademischen Legion zu demagogischen Zwecken benutzt wurden. Am 21. August kam es zwischen der Nationalgarde und dem Proletariat zum offenen Kampfe, weil das neue Ministerium Nessenberg, das inzwischen auf Pillersdorf gefolgt war, den Lohn fr die ffentlichen Ar-beiten herabgesetzt hatte. Die Proletarier wurden besiegt, und der Sicherheitsausschu aufgelst. Mitten unter diese Wirren fiel die vom Kaiser besttigte Aufhebung des lnd-lichen Unterthanenverhltnisses und Entlastung des buerlichen Besitzes (9. Sept).
Auf die Wiener Bewegung waren die Vorgnge in Un-garn von groem Einflu, zumal Kossuth es verstand, durch seine Unterhndler auf die Tagespresse und die ffentliche Meinung mchtig einzuwirken, und Strme zu erregen und zu beschwichtigen, je nach den Erfordernissen seiner Politik. Durch reiche Geldspenden bte er auf den Wiener Pbel und die Klubs und Versammlungen einen bedeutenden Einflu aus. Indessen trat der lngst drohende Bruch zwischen Un-garn und der kaiserlichen Regierung ein. Ein Theil der Wiener Besatzung sollte am 6. October gegen Ungarn mar-schren. Als ein Grenadierbataillon den Gehorsam verwei-gerte und durch Reiterei zum Abmarsch gezwungen werden sollte, kam es zu einem Gefechte, in dem es von National-garden, Arbeitern und Studenten untersttzt wurde. Zwei hhere streichische Offiziere wurden getdtet und einige Kanonen vom Volke genommen. Ein Theil der Nationalgarde wollte das Sturmluten auf dem St. Stephansthurme ver-hindern, ein anderer setzte es durch, und in der Kirche selbst flo Blut. Besonders verhat war der Kriegsminister Graf
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sich von Tag zu Tag, einerseits gereizt durch die vielen gegen ihre Preorgane und ihre Hupter verhngten Verfolgungen, andrerseits ermuthigt durch die fast regelmig freisprechenden Urtheile der Geschworenen. Vor die Schranken der Kammer selbst gefordert, hielten die Redacteure der Linken, Godefroy Cavaignac und Armand Marrast, ihren Ausdruck, da die Kammer eine feile Krperschaft" sei, in der verwegensten Sprache aufrecht; sie bewiesen, da bei den Brsenspeculatio-nen diejenigen Abgeordneten begnstigt seien, welche durch ihre Verbindung mit der Regierung einen Tag frher als Andere von den Conjuncturen unterrichtet feien; sie erinnerten an die ungeheure fr geheime Ausgaben bestimmte Summe, an die Ausgangszlle und Einfuhrprmien, welche ausfchlie-lieh den groen Hufern und der privilegirten Klaffe der Whler zu Gute kmen. Die Kraft der republikanischen Partei concentrirte sich in dem neu gegrndeten Verein der Menschenrechte, der das alte Napoleonische Gesetz umging und in Sectionen von weniger als 20 Mitgliedern zerfiel, deren Zahl in Paris bis zur Mitte des Jahres 1833 auf 163 anwuchs. Unter den Huptern befanden sich Generale (Lafayette), Ad-vokaten, Abgeordnete, Journalisten; man bte sich in den Waffen und eine gemeinsame Kaffe ward gebildet. Der Verein breitete sich der ganz Frankreich aus und fhrte in der Presse eine eben so verfhrerische als aufreizende Sprache. Unter 32' , Millionen Einwohnern," hie es, zhlt Frankreich 500,000 schwelgende Miggnger, eine Million glcklicher Sclaven, 31 Millionen Heloten, Parias, groe Seelen, die bei der Geburt allen Qualen des Krpers und Geistes ge-weiht sind. Das Knigthum kann das Glck und die Leiden nur von einer Stelle an die andere setzen, die Republik allein vermag deren Quelle auszutrocknen, jedem Einzelnen seinen Antheil an Genu und Glck zu geben. Die Republik allein kann eine Regierung führen, die keinen groen Aufwand fordert; sie wird nur Brger zu Soldaten haben. Geringe Steuern; der Arbeiter wird seinen Lohn mit dem Unternehmer festsetzen; der Fiscus wird dem Proletarier nicht mehr jedes Stck Brod und jedes Glas rothgefrbtes Waffer zuzhlen." In einer solchen Sprache buhlten Männer, wie Lafayette, Cavaignac, Garnier-Pages um die Gunst der groen Masse,
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gemacht, wo sie sich mit dem Blute des Volks trnkte.*) Die dreifarbige Fahne dagegen ist von der franzsischen Tapferkeit durch ganz Europa getragen und siegreich auf den Wllen von Lissabon, Neapel und Moskau aufgepflanzt wor-den! Mit ihrem Verschwinden wrde die Hlfte von Frank-reichs Ruhm in das Dunkel der Vergessenheit versinken!" Die Wirkung dieser Rede war so mchtig, da sich die Menge mit einem Lebehoch auf Lamartine zurckzog.
Aber die Ghrung unter den Massen dauerte fort. Die Februarrevolution unterschied sich von den frheren dadurch, da sie vorwiegend einen socialistischen Charakter trug. Es handelte sich darum, das Verhltni zwischen Kapital und Arbeit zu regeln und dem Drange der arbeitenden Klasse nach leichterer Befriedigung ihrer Bedrfnisse Rechnung zu tragen. Die provisorische Regierung bernahm die Pflicht, fr die Verbesserung des Looses der Arbeiter zu sorgen. Anfangs Mrz wurden in Paris und einigen anderen gre-ren Stdten Nationalwerksttten erffnet, in welchen den Ar-beitern Arbeit und Lohn gegeben wurde, die aber mehr Unter-sttzungsanstalten waren, als da etwas des Lohnes Wrdiges geleistet worden wre. Die Arbeiten, an denen sich bald gegen 100,000 Menschen betheiligten, bestanden in unnthigen Erdarbei-ten und anderen geringfgigen Diensten und liefen zuletzt auf bloen Mfsiggang hinaus, wofr tglich zwei Francs Lohn aus der Staatskasse gezahlt wurde. Da diese sogenannten Arbeiter, welche militrisch organisirt waren, soviel wie nichts thaten. so konnte es nicht fehlen, da sie ein fr die Demagogen und die Klubs stets bereites Heer bildeten. Im Palast Luxem-- brg, dem Socal der ehemaligen Pairskammer, hielt der So-i cialdemokrat Louis Blanc die Sitzungen seines Ministeriums des Fortschritts", in denen er vor einer Arbeiterversammlung [ seine revolutionre Weisheit der Organisation der Arbeit vortrug, wobei es sich um die Frage handelte, wie man sich bei weniger Arbeit einen mglichst groen Unterhalt verschaf-fen knne. Da aber im Grunde nichts erreicht wurde, so waren auch diese Versammlungen nur ein Heerd der Auf-
*) Am 17. Juli 1791 bei Anwendung des Martialgesetzes gegen aufrhrerische Bewegungen.
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Extrahierte Personennamen: Louis_Blanc
Extrahierte Ortsnamen: Europa Lissabon Neapel Moskau Paris
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liche Vernderung eintreten zu lassen. Alexander ging mit dem besten Beispiel voran: er erklrte alle Leibeigenen seines Hauses fr frei und berlie ihnen die von ihnen bebauten Gter unentgeltlich. Am 17. Mrz 1861 wurde das Manifest der die Aufhebung der Leibeigenschaft in allen Kirchen verlesen. Die Ausfhrung geschah mit eben so vieler Einsicht als Energie, und weder der Widerstand des in semen Ein-fnften geschmlerten Adels, noch die Aufstnde der Bauern, die lieber ohne alle Ablsung frei werden wollten, konnten den Kaiser in der Ausfhrung eines Planes hemmen, der auf die Eivilisation Rulands von unberechenbarem Einflu fein mute.
Whrend Kaiser Nicolaus gegen die Polen einen furchtbaren Druck ausgebt hatte, war der edelmthigere Alexander Ii. geneigt, eine vershnliche Politik gegen sie zu befolgen. Mehrfache Verbesserungen in der Verwaltung, auf geistigem und materiellem Gebiet, wurden theils ausgefhrt, theils vorbereitet. Aber diese Versuche, die Polen mit ihrem Schicksal auszushnen, scheiterten, da diese Nation in der Erinnerung an ihre ehemalige Gre und Selbststndigkeit ein Recht zu haben glaubte, ihr Reich in seiner alten Ausdehnung, wie es vor 1772 bestanden, wiederherzustellen. Die Hoffnungen der Polen auf Verwirklichung dieses Zieles erwachten um so str-fer, als in Italien das Nationalittsprincip den Sieg er-rungen hatte, und man verlie sich darauf, da Frankreich, wie fr Italien, so auch fr Polen als natrlicher Beschtzer der Nationalitten auftreten werde. Schon feit dem Winter
1860 auf 1861 stieg die Ghrung immer mehr und Kund-gebungen religis-nationaler Art blieben nicht ohne Eindruck auf den feurigen Charakter des Polen. Wallfahrten nach dem Schlachtfelde von Grochow am Jahrestage der Schlacht (25. Febr. 1861), Anlegung von Trauerkleidern und natio-nalen Farben, Trauergottesdienst fr den in Paris verstorbenen Fürsten Czartoryski und fr die bei einzelnen Aufstnden Ge-fallenen, schrten die Gluth der politischen Leidenschaft. Da solche Demonstrationen nicht aufhrten, wurde im October
1861 der ganz Polen der Belagerungszustand verhngt; zahlreiche Verhaftungen kamen vor, sogar in den Kirchen, wo man revolutionre Lieder sang, und viele Schuldige wanderten
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Nicolaus Alexander_Ii Alexander Grochow
Extrahierte Ortsnamen: Rulands Italien Frankreich Italien Polen Paris
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1863). Nun konnten sich die Mexicaner nicht lnger halten: Juarez verlie die Hauptstadt (31. Mai) und zog sich nrd-lich nach San Luis Potosi zurck. Am 10. Juni hielt Forey mit Almonte an der Spitze von 15,000 Mann seinen Einzug in Mexico und berief eine Versammlung der Notablen, welche einstimmig die Einfhrung einer beschrnkten Erbmonarchie beschlo und nach dem Wunsche des Kaisers Napoleon den Erzherzog Ferdinand Maximilian von Oestreich zum Kaiser whlte.
Maximilian nahm die verhngnivolle Krone an und schlo mit Frankreich einen Vertrag, dem zufolge 25,000 Mann Franzosen in Mexico bleiben und erst dann zurck-gezogen werden sollten, wenn Maximilian aus Fremden und Einheimischen ein Heer zu organisiren vermge. Die Kosten der franzsischen Expedition wurden bis zum 1. Juli 1864 auf 270 Millionen Francs berechnet; von da ab sollten alle Ausgaben fr die Armee aus mexicanischen Staatsmitteln bestritten werden. Sogleich sollten 66 Millionen in Anleihe-scheinen an Frankreich gezahlt werden, dann aber jhrlich 25 Millionen baar.
Kaiser Maximilian hielt am 12. Juni 1864 seinen Einzug in Mexico. Er war ein Fürst von hoher Geistesbildung und edlem Charakter, aber obne jene Schrfe und Klarheit des Blickes, ohne jene durchgreifende Thatkraft, welche unentbehr-lich sind, um in einem von Parteikmpfen zerrissenen Lande eine gnzliche Umgestaltung der bisherigen Verhltnisse durch-zufhren! Er trat die Regierung unter trostlosen Aussichten an. Maximilian war nur von der Hlfte des Landes als Souverain anerkannt, und mute die andere republikanische Hlfte, in der Juarez als gesetzlicher Prsident stand, erst erobern. Dazu kam die zerrttete Finanzlage des Landes: die Republik war unter Juarez nicht im Stande gewesen, die an Englnder, Spanier und Franzosen schuldigen Kapitalien zu verzinsen; jetzt sollte sie die Interessen einer wenigstens dreifach so groen Schuld bezahlen und dazu noch ein aus Franzosen, Destreicherit, Belgiern und Einheimischen bestehen-des Heer besolden?' Das war eben so unmglich, als die Befriedigung der einander schroff gegenberstehenden Parteien der Liberalen und Klerikalen. Juarez hatte die reichen Kirchen-
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Extrahierte Personennamen: Luis_Potosi Forey Napoleon Ferdinand_Maximilian_von_Oestreich Ferdinand Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian
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der eine gleichmig fortschreitende Enttvickelung des Staats-lebend nicht gedeihen konnte.
Ii.
Spanien und seine Colonien in Amerika.
qu einer Zeit, wo Spanien noch unter dem Joche Na-poleonischer Herrschaft schmachtete, hatten die Cortes von Cadix im Mrz 1812 eine Verfassung entworfen, welche den Komg Ferdinand Vii., der damals noch in franzsischer Gefangenschaft gehalten wurde, mancher Rechte beraubte und btctomfllijs&e Gewalt berhaupt bedeutend beschrnkte^ Der Adel verlor seine Vorrechte, die Inquisition wurde abgeschafft, die Zahl der Klster vermindert und ein Theil der geistlichen Guter als Nationalgut eingezogen. Die Cortes welche der Konig weder auflsen noch vertagen konnte, bildeten eine Kammer und waren die eigentlichen Trger der politischen Gewalt; ein dreimaliger Beschlu derselben hatte auch ohne knigliche Genehmigung Gesetzeskraft. Die Cortes bestimmten die Starke der Land- und Seemacht, sowie die Hhe der Steuern; sie hatten das Recht, Gesetze vorzuschlagen und anzunehmen und ohne ihre Genehmigung hatte kein kniglicher Beschlu m Bezug auf auswrtige Angelegenheiten Gltigkeit Diese Ver-faffung von 1812, die Prefreiheit und ffentliche Verhandlungen gemattete, war das Banner, um Welches sich der gebildete Mittelstand und ein groer Theil des Heeres fchaarte, während Adel und Geistlichkeit als deren entschiedene Gegner auftraten und die Masse des Volkes sich gleichgltig und
theilnahmlos verhielt.
Als nun Ferdinand Vii., ein Fürst ohne hhere Wurde und Staatsweisheit, grausam, treulos und feig, femer Haft entlassen wurde, weigerte er sich entschieden, die Ver-faffung von 1812 zu beschwren, und erklrte von Valencia aus am 4. Mai 1814 deren Aufhebung, wobei er von dem unwissenden Volke, der Geistlichkeit und einem Theil des Heeres unter Elio untersttzt wurde Am 13. Mai zog der König in seine Hauptstadt Madrid ein, wo ihn der Pobel unter dem begeisterten Zurufe: Es lebe der unumschrnkte
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Extrahierte Personennamen: Cadix Ferdinand Ferdinand_Vii Ferdinand Elio
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Amerika Spanien Valencia Madrid